STREAM 200 XLR – Einrichten Ihres XLR-Mikrofons und Informationen zu den integrierten DSP-Effekten
Bezogenen Informationen :
- KB : 1757
- Sprache : DE
- Datum : 2024-01-04
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Produkt: Stream 200 xlr
Um eine latenzfreie Stimmwiedergabe zu erreichen, verarbeitet das Hercules Stream 200 XLR Ihr Audiosignal direkt in seiner Soundkarte, ähnlich wie bei professionellen Soundkarten.
Da jeder Streamer ein Mikrofon benutzt, eine einzigartige Stimme besitzt und in einer bestimmten Streaming-Umgebung arbeitet, ist es daher von entscheidender Bedeutung, die eigene Stimme mit dem Equalizer (EQ) anpassen und feinabstimmen zu können. Darüber hinaus sind die Steuerung der Dynamik durch einen Kompressor und die Reduzierung von Umgebungsgeräuschen durch das Noise Gate ebenso wichtig.
Sie können diese Einstellungen unter Settings => XLR Microphone (Einstellungen / XLR-Mikrofon) aufrufen.
Schritt 1: Wahl des Mikrofontyps
Beginnen Sie mit der Auswahl des Mikrofontyps, den Sie verwenden möchten:
- Dynamic (Dynamisch): Mikrofon, das keine 48-Volt-Phantomspeisung benötigt - z. B. ein "Gesangs"-Mikrofon wie ein Shure SM58.
- Condenser (Kondensator): Mikrofon, das 48 Volt Phantomspeisung benötigt - wie ein Rode NT1‑A
- Dynamic + Preamp (Dynamisch + Pre-Amp): aktiviert die 48 Volt Phantomspeisung, um den mitgelieferten Hercules Mic Pre-Amp zu versorgen, der 25 dB analoge Verstärkung hinzufügt, geeignet für Mikrofone, die eine deutliche Verstärkung benötigen, wie z.B. das Shure SM7B.
* Zusätzlich zur Umschaltung dieser Einstellung, stellen Sie sicher, daß die "48V"-Taste auf der Rückseite des Hercules Stream 200 XLR aktiviert ist.
Dies ist eine zusätzliche Sicherheitsmaßnahme, um Schäden an einem inkompatiblen Mikrofon, wie z.B. einem Bändchenmikrofon, zu vermeiden
Sobald Sie Ihren Mikrofontyp ausgewählt haben, können Sie Ihr Mikrofon einstellen.
Schritt 2: Einstellen der Verstärkung
Dies ist der entscheidende Schritt, um später optimal zu funktionieren.
Dazu müssen Sie Folgendes tun:
1- Stellen Sie sicher, dass Ihre Mikrofonlautstärke auf 100 % an Ihrem Hercules Stream 200 XLR eingestellt ist
2- Sprechen Sie natürlich und gleichmäßig in Ihr Mikrofon und überprüfen Sie den Audiopegel mit Hilfe der VU-Meter auf dem Bildschirm Ihres Hercules Stream 200 XLR.
3- Benutzen Sie die Verstärkungseinstellung, um gegebenenfalls zwischen 0 dB und +25 dB Verstärkung zum Signal hinzuzufügen, so dass sich die VU-Meter innerhalb der "Good"-Zone bewegen, wie im folgenden Bild gezeigt.
Tipp: Wenn die Erhöhung der Verstärkung über die Software nicht ausreicht, können Sie den mitgelieferten Hercules Mic Pre-Amp verwenden, um +25 dB an analoger Verstärkung hinzuzufügen.
Schritt 3: Einsatz des Noise Gates
Ein Noise Gate ist ein Audio-Verarbeitungseffekt, der verhindern soll, dass unerwünschte Geräusche aus dem Eingangssignal den Audio-Schaltkreis passieren, mit dem Ziel, ein Ausgangssignal mit einem Minimum an unerwünschtem Rauschen zu erhalten.
In der Regel wird er so eingestellt, dass er alle Signale abschneidet, die einen bestimmten Lautstärkepegel nicht überschreiten. Er kann eingesetzt werden, um die Aufnahme von Hintergrundgeräuschen auf der Bühne oder im Studio zu vermeiden, z. B. Atemgeräusche, kleine Stöße oder Bewegungen.
Ein gut konfigurierter Noise Gate mit Ihrem Hercules Stream 200 XLR wird nur Ihre Stimme passieren lassen und Umgebungsgeräusche auf Ihrem Streaming-Setup, wie Mausklicks, Tastatureingaben oder andere Reibegeräusche, abschwächen.
Der Noise Gate verfügt über drei Einstellungen:
1. Threshold (-100dB bis -32dB): Der Schwellenwert ist der Pegel, bei dem der Noise Gate aktiviert wird, um den Ton abzuschneiden.
- Bei einer Minimaleinstellung von -100 dB lässt der Noise Gate alle Geräusche über 100 dB zu und ist damit nahezu inaktiv.
- Bei der Maximaleinstellung von -32 dB wird die Lautstärke reduziert, sobald der am Mikrofon ankommende Ton unter -32 dB fällt.
2. Attack time (1ms bis 250ms): Die Attack-Zeit gibt an, wie lange der Noise Gate braucht, um sich zu öffnen, nachdem der Schwellenwert überschritten wurde.
- Eine kurze Attack-Zeit lässt den Ton schnell erscheinen, wenn Sie sprechen und ist für Sprache geeignet (zwischen 1 und 10 ms).
- Eine lange Attack-Zeit (50 bis 250 ms) lässt den Ton allmählich erscheinen, wenn Sie zu sprechen beginnen.
3. Release time (1ms bis 250ms): Die Release-Zeit gibt an, wie lange der Noise Gate braucht, um sich zu schließen, wenn Sie aufhören zu sprechen und die Lautstärke unter den Schwellenwert fällt.
- Eine kurze Release-Zeit (1 bis 10 ms) führt zu einer sofortigen Abschaltung, was zu abgehackter Sprache führen kann, aber geeignet ist, wenn es in Ihrer Umgebung starke Hintergrundgeräusche gibt.
- Eine längere Release-Zeit (zwischen 80 ms und 150 ms) ist im Allgemeinen für die Verwendung von Sprache geeignet.
Tipps für die richtige Einstellung des Noise Gates:
1. Stellen Sie die Verstärkung korrekt, wie in Schritt 2 beschrieben, ein.
2. Stellen Sie eine kurze Attack-Zeit (1 ms) und eine lange Release-Zeit (etwa 100 ms) ein.
3. Stellen Sie den Schwellenwert auf -100 dB. In diesem Fall ist das Noise Gate nahezu deaktiviert.
4. Sprechen Sie normal in das Mikrofon und erhöhen Sie den Schwellenwert, bis Ihre Stimme durch den Noise Gate abgeschnitten wird.
5. Verringern Sie dann den Schwellenwert um einige Dezibel, um sicherzustellen, dass der Noise Gate Ihre Stimme auch bei leisem Sprechen durchlässt.
Schritt 4: Einstellung des Kompressors
Der Kompressor reduziert den Pegel eines Audiosignals, wenn dessen Amplitude einen bestimmten Schwellenwert (Threshold) überschreitet, der auf dem gewählten Kompressionsverhältnis (Ratio) basiert. Er durchläuft ein Signal, dessen Pegel konstant unter dem Schwellenwert bleibt. Er dämpft ein Signal mit einem konstanten Pegel über dem Schwellenwert so ab, dass der Pegel im Verhältnis langsamer ansteigt als bei einem unbehandelten Signal
Bei gesprochener Sprache hilft ein Kompressor dabei, eine gleichmäßigere Lautstärke zu erreichen, die auf dem Abstand zwischen Ihrem Mund und dem Mikrofon und der Intensität der Sprache basiert. So kann Ihr Publikum Sie besser hören und verstehen.
Der Kompressor verfügt über folgende Einstellungen:
1. Threshold (-40dB to 0dB): Der Schwellenwert ist der Pegel, bei dem der Kompressor aktiviert wird, um den Klang zu glätten.
- Einstellung auf Minimum (-40 dB): Der Kompressor wird aktiviert und komprimiert alle Signale über -40 dB.
- Einstellung auf Maximum (0 dB): Der Kompressor ist fast inaktiv, außer wenn Sie 0 dB überschreiten. In diesem Fall kann er als Limiter dienen, wenn Sie das Verhältnis auf den maximalen Wert einstellen.
2. Attack time (1ms to 250ms): Die Attack-Zeit gibt an, wie lange der Kompressor braucht, um nach Überschreiten des Schwellenwerts zu reagieren
- Eine kurze Attack-Zeit komprimiert den Ton schnell, wenn Sie sprechen, und ist für Stimmen geeignet (zwischen 1 und 10 ms).
3. Release time (1 ms to 250 ms): Die Release-Zeit gibt an, wie lange der Kompressor braucht, um sich zu deaktivieren, wenn der Schwellenwert nach unten überschritten wird.
- Eine kurze Release-Zeit (1 bis 1 ms) führt zu einer sehr schnellen Kompression, aber mit hörbaren Pegelunterschieden.
- Eine längere Release-Zeit (zwischen 80 ms und 150 ms) ist im Allgemeinen für die Verwendung von Sprache geeignet.
4. Ratio (1 to 10): Die Ratio, auch "Kompressionsverhältnis" genannt, ist die Rate, mit der das Signal oberhalb des Schwellenwerts reduziert wird.
- Verhältnis 1: Es wird keine Kompression angewendet.
- Verhältnis 4: geeignet für gesprochene Sprache.
- Verhältnis 10: geeignet als Limiter zur Komprimierung von "schreiender" Stimme.
5. Bias Gain (0 to +18 dB): Die Vorverstärkung ist eine Verstärkung nach dem Kompressor. Sie hilft, die Lautstärke nach der Kompression wiederherzustellen.
- Je niedriger der Schwellenwert ist, desto nützlicher ist die Verstärkung nach der Kompression.
Schritt 5: Verwendung des Equalizers
Mit dem grafischen Equalizer, der allgemein als EQ bezeichnet wird, können Sie die spektrale Balance Ihres Sprachsignals einstellen, indem Sie die Amplitude (in dB) jedes Frequenzbands, das es umfasst (in Hz), definieren.
Die ausgewählten Frequenzen wurden sorgfältig für den Sprachgebrauch ausgewählt und bieten eine breite Palette von Anpassungen, um den Frequenzgang Ihres Mikrofons (und Ihrer Stimmbänder!) zu kompensieren.
Im Folgenden finden Sie die Details zu den Frequenzbändern und Einstellungen, die zur Verbesserung Ihrer Stimme ausgewählt wurden:
*Zischlaute sind kräftige und hohe Töne wie "s", "z" oder "sch", die bei stärkerer Betonung einen zischenden oder pfeifenden Effekt erzeugen. Diese Laute können als unangenehm empfunden werden, wenn sie zu stark ausgeprägt sind oder die Sprache dominieren.
So, jetzt sind Sie gerüstet, um Ihre Stimme und Ihr Mikrofon wie ein Profi einzustellen!